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Freiwillige Feuerwehr Pilgersdorf > Geschichte

Geschichtliche Entwicklung

Zweifellos wurde unser Tal früh besiedelt. So wird unsere Heimatgemeinde, wenn auch unter anderem Namen, in alten Schriften erwähnt. In einer Salzburger Urkunde aus dem Jahre 871 heißt es, dass König Ludwig der Deutsche einem Priester namens Dominikus 844 Land schenkt und zwar zu Brunnaron (= bei den Brunnen) am Zöbernbach. In der gleichen Urkunde wird in diesem Zusammenhang auch eine "Kirche des Dominikus" erwähnt.

Bei Grabungsarbeiten im Zusammenhang mit dem Abbruch unseres alten Schulgebäudes im Jahre 1975 stieß man auf die Grundmauern einer um ca. 1200 erbauten großen romanischen Kirche und die darunter befindlichen Reste einer karolingischen Vorgängerkirche. Es handelt sich hier offensichtlich um die von Dominikus 844 - 860 erbaute, vermutlich der heiligen Radigundis geweihte Kirche, die von Historikern als älteste Kirche Ostösterreichs bestätigt wurde. Die Fundamente dieser Kirchen sind zugänglich.

Die erste urkundliche Erwähnung von Pilgersdorf stammt aus dem Jahr 1225. In einer Schenkungsurkunde bestätigt der ungarische König Andreas II. dem Kloster Marienberg allerlei Gebietszuwendungen. Bei der Begrenzung wird die "via magna" (Römerstraße) genannt, die aus Pylgrim kommt.

Der Name Pylgrim hat mit Pilgern, wie manchmal angenommen wird, nichts zu tun. Vielmehr dürfte Pylgrim der Name des Führers jener deutschen Bauernkolonie gewesen sein, die sich hier angesiedelt hat und nach dem die Siedlung benannt wurde.

Zur Zeit der Güssinger Fehde wird der befestigte Ort im Zuge von Kampfhandlungen des Habsburgers Albrecht I. gegen die Güssinger Grafen im Jahr 1289 zerstört.

1390 wurden die Brüder Kanizsay mit der Herrschaft Lockenhaus belehnt. In dieser Belehnungsurkunde wird Pergelyn (Wendung ins Ungarische) als ein zur Herrschaft Lockenhaus gehörendes Mautdorf erwähnt. Später scheint es als Pergelen (zu deutsch: Pilghersdorf) auf.

Türkenbelagerung (1532) und kriegerische Verwüstungen (1605) sowie Pest (1750) und Cholera (1832) haben die Bewohner immer wieder auf harte Proben gestellt. 1855 und 1880 legten schwere Brände ganze Ortsteile in Schutt und Asche, unter anderem auch das "Große Haus".

Seit 1971 ist das ehemalige Bauerndorf, das in früheren Jahren weit mehr Einwohner hatte, eine Großgemeinde mit sechs Nachbarorten.